Die Erinnerung als Mahnung wachhalten

Nidderau
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Mehr als 60 Menschen beteiligten sich jeweils an den geführten Rundgängen zu den Stolpersteinen in den Stadtteilen Heldenbergen und Windecken im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jüdisches Leben in Nidderau“, gemeinsam durchgeführt von der Stadt Nidderau, den evangelischen Kirchengemeinden und des Nidderauer Arbeitskreises Jüdisches Leben.



Im Vorfeld der Gedenkveranstaltungen rund um den 85. Jahrestag des Beginns der nationalsozialistischen Pogrome am 9. November hatten Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule und Paten die Stolpersteine in beiden Ortsteilen auf Hochglanz gebracht. „Vergangenheit und Gegenwart drohen zu verschmelzen“, verband zu Beginn der Führung in Windecken Pfarrerin Heike Käppeler die aktuellen Gewaltexzesse in Nahost mit den grausamen Ereignissen vor 85 Jahren und rief dazu auf, die Erinnerung als Mahnung wachzuhalten.

Auch Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär (SPD) verwies auf die aktuellen Brandherde in der Ukraine und in Israel, die nicht nur wegen der historischen Verantwortung zu Wachsamkeit und Solidarität mit den angegriffenen und wegen ihres Glaubens angefeindeten Menschen verpflichteten. Im Verlauf des anschließenden Rundgangs verlasen Schülerinnen aus den Religionskursen der Bertha-von-Suttner-Schule vor den Wohnhäusern früherer jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger deren Namen und legten weiße Rosen auf die vor den Häusern eingelassenen Erinnerungssteine.

„Beschämt sehen wir, dass auch heute wieder in unserem Land Israel und seinen Einwohnern der Tod gewünscht wird“, verknüpfte Martin Beinhauer, Schulpfarrer der Bertha-von-Suttner-Schule, zum Abschluss des Gedenkspaziergangs am jüdischen Friedhof Vergangenheit und Gegenwart. Mit Berthold Brechts Gedicht „An die Nachgeborenen“ forderte er die kommende Generation dazu auf, die finsteren Zeiten zu überwinden und es endlich möglich zu machen, dass „der Mensch dem Menschen ein Helfer ist“.

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