Großes Interesse an Europa und kommunalen Themen

Rodenbach
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Zum nunmehr vierten Mal hatte die SPD Rodenbach politisch interessierte Frauen zu einem Frühstück mit politischer Diskussion eingeladen.



Und wieder einmal war der Andrang zu der von Patricia Hudaff-Johnson organisierten Veranstaltung groß. Mit Vivien Costanzo, einer SPD-Kandidatin zur Europawahl in Baden-Württemberg und Bürgermeister Klaus Schejna hatte die stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende der Rodenbacher Sozialdemokraten auch zwei Gesprächspartner geladen, die hautnah zu aktuellen Themen Stellung beziehen konnten.

Überschattet wurde die positive Grundstimmung aller Teilnehmenden durch die Nachricht über den brutalen Anschlag auf den Spitzenkandidaten der sächsischen SPD zur Europawahl, Matthias Ecke. Vivien Costanzo, die Ecke auch persönlich kennt, zeigte sich tief betroffen und entsetzt. Sie selbst sei auch bereits mehrmals bei Wahlkampfauftritten gestört, angepöbelt oder belästigt worden. Dies halte sie allerdings nicht davon ab, weiter für ihre Überzeugung einzustehen und für ein friedliches, gerechtes und soziales Europa zu kämpfen. Vor allem müssten in der kommenden Wahlperiode die europäischen Institutionen nachhaltig gestärkt werden. Nur dadurch könne gesichert werden, dass einerseits dringend erforderliche Vorhaben nicht immer wieder blockiert würden und andererseits Grundwerte und Rechtsstaatlichkeit bei allen Mitgliedsländern auch durchgesetzt werden könnten.

Neben den vielen Europathemen wurde auch sehr intensiv über kommunale Projekte und Probleme gesprochen. Bürgermeister Klaus Schejna zeigte sich vor allem erfreut über die positive Resonanz beim Thema Integration von geflüchteten Familien. Die dezentrale und damit bürgernahe Unterbringung sowie die immense Unterstützung durch viele freiwillige Helferinnen und Helfer habe entscheidend dazu beigetragen, dass Rodenbach hier großartige Erfolge vorweisen könne: sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze seien für die meisten der Arbeitsuchenden gefunden worden, einige hätten mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen und viele hätten sich auch für einen ständigen Wohnsitz in Rodenbach entschieden.

Probleme – und dies wurde in der Diskussion einmal mehr deutlich – gibt es aber wie in allen Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises und weit darüber hinaus beim Thema Kinderbetreuung. Trotz aller Anstrengungen seitens der im Gemeindeparlament vertretenen Parteien und der Gemeindeverwaltung gelingt es auch in Rodenbach bislang nicht, alle Kinder im Vorschulalter wie gewünscht zu betreuen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, vor allem aber fehlendes Fachpersonal und zu geringe Kapazitäten. Die gesetzlich zugesicherte Betreuung kann angesichts der hierfür fehlenden finanziellen Mittel auch landes- und bundesweit nicht gewährleistet werden, so Schejna. Das Thema bleibe aber vorrangig und auch die Kommunikation zwischen Gemeinde und Elternschaft, die gelegentlich bemängelt werde, müsse intensiviert werden.

Patricia Hudaff-Johnson appellierte zum Schluss der Veranstaltung, am 9. Juni zur Wahl zu gehen oder auch die Gelegenheit zur Briefwahl wahrzunehmen: “Wir müssen das grosse Friedensprojekt Europa absichern, weiterentwickeln und gegen Extremisten verteidigen. Nur ein geeintes, demokratisches und starkes Europa kann unsere Zukunft sichern. Und wir Sozialdemokraten haben die stärksten Stimmen für Europa.”

rodeneurpagr az 


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