"Mit großer Freude und noch größerem Pomp ist vergangenes Wochenende die Inthronisierung des Erzbischofs von Paderborn begangen worden. Unter vielen Gruppen defilierten dort auch Offiziere mit breiten Schärpen in den deutschen Nationalfarben an den versammelten Bischöfen vorbei an den Altar und vernahmen die Fürbitte 'Gott, unser Vater, Krieg, Gewalt und Terror sind Alltag für viele Menschen. Wir bitten dich um Frieden und Versöhnung zwischen verfeindeten Völkern und Volksgruppen...Herr, erhöre unser Gebet'. Nun weiß man nicht, ob der Herr dieses Gebet erhört, der Papst jedenfalls, sein Stellvertreter auf Erden, hat dies getan.

In einem Interview fordert er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg 'Mut zu Verhandlungen', weil er der Ansicht sei, 'dass derjenige Stärke zeigt, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut hat, die weiße Fahne zu hissen und zu verhandeln'. Was war die Reaktion auf diesen Ruf nach Verhandlungen? Silenskij, das war zu erwarten, verurteilt diesen Appell zur 'Kapitulation' und dankt den Geistlichen, die in seiner Armee an der Front kämpfen. In einem Dekret hat er jedwede Verhandlung ausgeschlossen. Wahrscheinlich auf Betreiben des Natogeneralsekretärs, das heißt der USA. Die deutschen Bischöfe, die eben noch den Frieden und Versöhnung beschworen, bedauern die 'irrtümlichen' Äußerungen des Franziskus'. Ihr Gebet war wohl nur dem Ritus geschuldet, zeremoniell gemeint. Nicht so schrecklich wirklich zu verstehen.

Die Presse hält den Aufruf im besten Fall für 'arg naiv' und 'unausgegoren'. Übereinstimmung nur mit den Gruppen von fundamentalen Kriegsgegnern, Überzeugungspazifisten und dem Friedensratschlag, die natürlich, das gehört ja zu ihrem Selbstverständnis, den russischen Angriff kritisieren. Aber den Kurs auf Verhandlungen mit Russland stellen. Die Fortführung des Kriegs verlange, so der Sprecher des Friedensratschlags Lühr Henken, nicht nur unserer Bevölkerung viel ab, sondern drohe auch bei weiterer Eskalation nicht nur durch eine gegen das Kanzlerwort zur Lieferung des Taurus gerichtete Aktion wie ein Erfolg bei der parlamentarischen Abstimmung durch Überläufer, sondern auch durch zum Beispiel die Entwicklung von Hyperschallraketen (USA) mit langer Reichweite und ihre Stationierung auf europäischen Boden. Anders als die Pershing II erreichen sie ihre Ziele punktgenau mit großer Zerstörungskraft und ohne rechtzeitige Abfangmöglichkeit, verteilt auf Kommandozentralen wie Wiesbaden und Grafenwöhr, drohen sie zu einer Megabedrohung für Putin zu werden. Was macht Putin? Wer ihn für durchgedreht, impulsiv und unberechenbar hält, muss doch annehmen, er schlägt präventiv zu. Ist solche Schlussfolgerung eigentlich den Bellizisten klar?"

Jörg Sternberg
Hanau

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